KRUTSCH (Biographie)

Als Krutsch 1977 in Berlin geboren wurde, hatte er noch keinen blassen Schimmer davon, dass er später mal ganz dufte Musik machen würde. Aufgrund seines Vaters bereits im Babyalter mit bester Jazzmusik zugedröhnt, bekam er scheinbar schon recht früh das oberschmoove Mellow-Funk-Groove-Gen in seine DNA eingepflanzt. So stolperte er in seiner Kindheit sogar über ein paar Stunden Klavierunterricht, bis er schliesslich auf den Kopf gefallen und in seiner Jugend beim Musizieren mit Samples und Synthie am Computer hängengeblieben ist.
Ende der 80er/Anfang der 90er mit dem Hip Hop Virus infiziert (u.a. durch Run DMC, Tone Loc, Public Enemy und Vanilla Ice... (letzteres: Scherz! ;-)) musste er noch ein paar Jahre warten, bis sich aus seinem Freundeskreis Ende 1996 "Die Unterirdischen" formierten, wonach er nun fortan als festes Mitglied alle Beats produzieren durfte. Aufgrund eines persönlichen Problems mit der erforderlichen Praktizierung von Selbstdarstellung hielt er sich auf raptechnischer Ebene schon bald nach dem ersten Auftritt der Unterirdischen dann doch eher gezielt zurück (Es kann und darf ja schliesslich nicht jeder Rapper werden...).
Also konzentrierte er sich voll und ganz aufs Produzieren von rhythmisch-melodischen Klängen über- und unterlegt mit knackigen, bumsenden Drumgrooves (im Volksmund auch Beats (sprich: Biez) gennannt). Und zwar konzentrierte er sich so sehr darauf, dass er irgendwann sooo viele Beats gemacht hatte, dass eigentlich theoretisch all seine Rapper-Freunde von den Unterirdischen und deren Geschwister und deren Eltern und deren Freunde und Verwandte usw. pro Stunde jeweils 487,967 Takte Raps hätten schreiben müssen, um auch nur eine winzige Auswahl der allerallerbesten Beats aus dem sich ständig erweiterndem Repertoire berappen (sprich: beräppen) zu können!!! (naja gut...das ist wohl ein klein wenig übertrieben, aber nur ein klein wenig...;-) Jedenfalls hatte er viel mehr Beats auf Tasche, als für die Unterirdischen gebraucht wurden, und so begann er, nachdem er NoOner von Dejavue in der Schule kennengelernt hatte, Anfang 1999 nebenbei auch so gut wie alle Beats für Dejavue zu produzieren, was anfangs eine etwas ungewohnte Situation für den Rest der Unterirdischen war, ging der liebe Krutsch doch in einer gewissen Art und Weise "fremd".
Jedoch hatte sich mit der Zeit (nach vielen Diskussionen...) auch dieses Problem durch eine beidseitige "innere Reifung" beseitigt. Über das damals noch existierende Label "<b>eastside", auf dem es das Schicksal vorsah, die allererste Veröffentlichung der Unterirdischen geschehen zu lassen, was ja auch Krutschs Entjungferung im Musik-Biz bedeutete, lernte er auch die sympathische, damals jedoch noch unbekannte Rapperin Pyranja kennen, für die er ab diesem Zeitpunkt an auch den ein oder anderen Track produzierte. Über sie lernte er dann irgendwann auch den Sera Finale, den Rest der Pflegerlounge und viele weitere Leute kennen und irgendwann produzierte er fast die ganze Welt... fast. Naja, noch nicht ganz. Aber egal. Kurz gesagt, mit den Jahren kamen immer mehr Leute dazu, mit denen Krutsch Lust hatte, Musik zu machen und umgekehrt.
Und nicht nur die kamen dazu, sondern auch viel Erfahrung im Produktionsbereich und auch ein klein wenig Equipment. Viel Equipment besitzt Krutsch nicht, ist ihm auch gar nicht so wichtig, geht es ihm weniger darum, mit wieviel Geräten etwas produziert wird, sondern viel mehr darum, was man aus den Geräten herausholt. So besitzt er nur das nötigste, um anständige Produktionen zu schaffen: Einen PC mit den erforderlichen Programmen (z.B. Cubase VST und Cool Edit) nebst Audio-Karte und CD-Brenner, einen Emu-Sampler (Esi2000), einen Synthesizer mit Tastatur (Quasimidi The Raven) und ein kleines, feines Kondensatormikrofon (Audiotechnika AT 4047 SV).
Und mit dieser Ausstattung werden von ihm mittlerweile Tracks für verschiedenste MC's/Crews (von denen eingige mittlerweile schon zu Krutschs liebsten Freunden geworden sind) wie selbstredend die Unterirdischen, Rasputin (Bielefeld), Nemo & Automatikk (Nürnberg), Culcha Candela, Mikrokosmos, Kryptonasen, Skepsis (Kiel), Dejavue, Pyranja, Pflegerlounge, Sentence u.a. produziert, und das mit viel Liebe.
Denn "ein Track, in dem keine Liebe steckt, ist ein schlechter und völlig uninteressanter Track und kommt mir somit gar nicht erst in die Tüte, denn bei mir gibt's sowieso immer nur hundert Prozent..." meint Krutsch und lässt damit erkennen, dass in ihm nicht nur ein Vollblut-Musiker, dessen Leben sich wohl bis zum Ende größtenteils nur um Musik drehen wird, sondern auch ein Perfektionist vom Feinsten verbirgt. Diese manchmal vielleicht schon krankhafte Liebe zum Detail führt im Endeffekt immer zu einem Ergebnis mit dem beide Seiten, sowohl MC als auch Krutsch, vollstens zufrieden sind. Und obwohl es ihm eine wahnsinnige Freude bereitet, wenn Menschen seine Musik mögen, macht Krutsch in erster Linie die Musik jedoch für sich (und will auch nichts anderes machen), da er genau die Beats kreiert, die er selbst am liebsten hört und die zugleich seine Seele widerspiegeln.

bisherige veröffentlichte Produktionen: